Majra Lakota cracy pink and beauty


Direkt zum Seiteninhalt

der Schmerz

Kurzgeschichten


Der Schmerz

Und erneut ist er da… dieser unsägliche Krampf, sowohl im Magen als auch in der Brust. Eine Form des Schmerzes, der Nervosität nicht unähnlich. Ist es jener oft beschriebene Kloß oder ist es mehr? Ich weiß nicht, ich denke nicht, ich fühle. Fühlen, neu ist diese Erfahrung. Und doch weiß ich, durch mein Fühlen, dass es nicht nur dieser Kloß ist. Es ist mehr. Ich kenne es, doch in einer anderen Form.
Oh, ich wäre nicht der, der ich bin, würde ich nicht den Schmerz kennen. Nicht irgendeinen Schmerz. Nicht nur eine oder zwei bestimmte Sorten Schmerz, nein… ich kenne ihn selber. Ich kenne den Schmerz als solchen. Kenne seine Natur, sein Innerstes, sein Heiligstes, ihn selbst kenne ich, kenne ich in- und auswendig. Oh, Du Kreatur des Schattens, glaube nicht, Du könntest Dich verstecken im Lichte, wenn der Schatten Deiner nicht länger genügt. Oh, renne nun, renne Du selber, Feigling, Strippenzieher hinter den Schatten. Nicht länger bin ich Sklave, nicht länger bist Du Meister. Fühle, spüre, Du selber spüre, was Deine eigene Kunst. Ja, verstecken kannst Du Dich nicht. Nicht vor mir, ich konnte es auch nicht, denn Du lebtest in mir. Fühltest Du Dich sicher, ja? Tatest Du das? TATEST DU DAS? Sicher? Was für ein Hohn… Dein einstiger Vorteil, vertan ist er, VERTAN, hörst Du? - Schallendes Gelächter durchbricht die Stille, den weiten Raum, in mir selbst. - Denn nun, nun bist Du beschränkt auf den Raum, den Du einst terrorisiertest, den einst in Schach zu halten Du in der Lage warst. Nicht länger, nicht länger sage ich Dir, denn Du kennst ihn nicht besser als ich. Nein, tust Du nicht… gebe Dich erst gar nicht hin in diese Illusion. Glaube mir, traue mir, vertraue mir, hörst Du? HÖRST DU? Ich weiß es, ja, ich weiß es. Schließlich, ja… schließlich habe ich selbst mich lange Zeit dieser Illusion hingegeben. Und ich habe sie gefunden, habe sie alle gefunden, alle Verstecke. Doch Du auch, Du hast sie auch gefunden… Du hast sie gefunden und hast mich… hast mich…. mich….. ABER NICHT LÄNGER, mein Freund, nicht länger. Ja, verziehe Dein Gesicht, verziehe Dein Gesicht in Angst und das, was Du selber bist. Denn ich habe gesiegt, habe gewonnen, Dich besiegt, in mir selber, in DIR selber!
Und so durchschüttelt es mich. Ja, triumphieren, ich triumphiere. Doch warum? Ist es nicht immer noch anders? Ist er nicht immer noch da? Was ändert da diese Hysterie, diese Siegessicherheit? Ist es das überhaupt? Ein Sieg? Kann man denn siegen, über sich selbst? Kann man denn, das bezwingen, das in einem haust, das man selber ist…? Ist es nicht mehr eine Symbiose, das eine das andere umschlingend, mit kurzen Atempausen, Luft zu holen… Den Schmerz erfahren, ich hole Luft, den Schmerz besiegen er holt Luft, den Schmerz erfahren, nur um dann wieder... Luft zu holen? NEIN! NEIN! Neeeeeiiiiiiiiin! Das kann nicht, das darf nicht, ich bin siegreich, ich, ich bin es, der triumphiert, nicht er, ich, nicht er, nicht er, nicht…. er……
…… aber, aber warum… warum tut es dann… jetzt… wieder weh…?

Copy by maria lamböck


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü